Stell dir vor, du sitzt beim Kunden am Küchentisch. Der Neubau ist fast fertig, die Wärmepumpe glänzt im Heizraum – und auf dem Tisch liegen die Unterlagen des Herstellers. Da taucht sie plötzlich auf, die große Frage: „Müssen wir uns jetzt nach der VDI 2035 oder nach der ÖNORM richten?“
Und du denkst dir: „Ja, was denn nun?“ – genau hier wird’s spannend. Denn Norm ist nicht gleich Norm, und die Unterschiede sind nicht nur ein akademisches Detail. Sie entscheiden im Alltag darüber, ob eine Anlage normgerecht läuft, ob du Reklamationen bekommst oder ob der Hersteller im Garantiefall mitspielt.

VDI und ÖNORM – zwei Welten, ein Ziel

Beide Normenfamilien haben dasselbe Grundanliegen: Heizungsanlagen vor Schäden durch falsches Wasser zu schützen. Doch der Blickwinkel ist unterschiedlich:

  • VDI (Verein Deutscher Ingenieure)
    Technisch geprägt, praxisnah und mit klaren Vorgaben. Die VDI-Richtlinien gelten in Deutschland als maßgeblicher Stand der Technik. Hersteller von Wärmeerzeugern, Pumpen und Armaturen beziehen sich regelmäßig auf die VDI 2035, wenn es um Gewährleistungs- oder Garantiebedingungen geht.
  • ÖNORM (Österreichisches Normungsinstitut)
    Stark rechtlich verankert, detaillierter in der Systembetrachtung und verbindlich in Österreich. Während die VDI eine Richtlinie ist, ist die ÖNORM in vielen Projekten vertraglich vorgeschrieben und hat damit verbindlicheren Charakter.

Kurz gesagt: VDI zeigt dir, wie es technisch richtig geht, ÖNORM schreibt dir noch detaillierter vor, was du einhalten musst.

VDI 2035 – der Klassiker in Deutschland

Die VDI 2035 „Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“ ist die bekannteste Richtlinie im deutschen SHK-Handwerk. Sie beschreibt klar, wie Heizungswasser beschaffen sein muss, um Korrosion, Kalk und andere Schäden zu vermeiden.
Besonders wichtig:

  • Grenzwerte für Gesamthärte und Leitfähigkeit, abgestuft nach Kesselleistung.
  • Empfehlungen für den pH-Wert (meist 8,2–10, bei Aluminium 8,2–9).
  • Fokus auf die Vermeidung von Steinbildung und Korrosion.

Die VDI 2035 ist damit eine sehr praxisnahe Leitlinie – sie hilft dir, im Alltag schnell zu entscheiden: Aufbereiten oder nicht?

ÖNORM H 5195-1 – die österreichische Schwester mit eigener Handschrift

Die ÖNORM H 5195-1 „Verhütung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen“ geht in vielen Punkten tiefer als die VDI.
Sie beschreibt nicht nur, welche Wasserqualität einzuhalten ist, sondern auch, wie du dahin kommst – und das macht sie deutlich umfassender:

  • Exakte Vorgaben für die Auslegung von Aufbereitungsanlagen.
  • Detaillierte Grenzwerte für Leitfähigkeit, pH-Wert und Härte.
  • Höhere Anforderungen an die Kontrolle und Nachsorge: Die Anlage darf nicht nur beim Start passen, sie muss dauerhaft überwacht werden.

In Österreich bedeutet das für dich: Die ÖNORM ist kein „Kann“, sondern ein „Muss“. Auftraggeber, Planer und Behörden fordern die Einhaltung ein – Abweichungen können schnell zum Problem werden.

Die entscheidenden Unterschiede zwischen VDI 2035 und ÖNORM H 5195-1

Damit du es im Alltag schnell auf dem Schirm hast, hier die Kernthemen im Vergleich:

  • Verbindlichkeit
    • VDI 2035: Richtlinie, Stand der Technik in Deutschland, oft von Herstellern als Voraussetzung gefordert.
    • ÖNORM H 5195-1: Norm, in Österreich verbindlich und oft vertraglich fixiert.
  • Detailtiefe
    • VDI 2035: Fokus auf Vermeidung von Steinbildung und Korrosion, praxisnahe Grenzwerte.
    • ÖNORM H 5195-1: Zusätzliche Anforderungen an Planung und Auslegung.
  • Dokumentation & Kontrolle
    • VDI 2035: Messungen bei Inbetriebnahme, jährlicher Instandhaltung und Betriebsstörung empfohlen.
    • ÖNORM H 5195-1: Dokumentation und regelmäßige Kontrollen vorgeschrieben.
  • Systembetrachtung
    • VDI 2035: Schwerpunkt auf Wasserqualität.
    • ÖNORM H 5195-1: Ganzheitlicher Ansatz, inkl. Technik, Wartung und Betrieb.

Was heißt das für dich in der Praxis?

Wenn du in Deutschland arbeitest, kommst du an der VDI 2035 nicht vorbei – sie ist der Maßstab, an dem Hersteller ihre Garantien festmachen.
In Österreich gilt: Die ÖNORM H 5195-1 ist verbindlich. Hier reicht es nicht, das Heizungswasser einmal aufzubereiten – du musst auch nachweisen, dass es dauerhaft im Soll bleibt.

Und ganz egal, auf welcher Seite der Grenze du unterwegs bist: Die beste Lösung ist immer, mit einem System zu arbeiten, das beide Welten abdeckt. Genau dafür sind Produkte wie Vadion pH-Control in Kombination mit den UWS Geräten gemacht – sie liefern dir automatisch die richtigen Werte und stellen sicher, dass du sowohl die Anforderungen der VDI als auch die Vorgaben der ÖNORM erfüllst.

Mixed bed resin Vadion pH-Control from UWS

Mischbettharz Vadion pH Control

Unser Vadion pH-Control ist ein Mischbettharz, das neben einer Entsalzung des Wassers auf < 100 μS/cm (entspricht 0-2 °fh) auch einen pH-Wert des Füllwassers im geforderten Bereich liefert.
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Fazit

Ob VDI 2035 oder ÖNORM H 5195-1 – beide Normen haben das gleiche Ziel: Schäden vermeiden und Anlagen langfristig schützen. Der Unterschied liegt in der Verbindlichkeit und in der Detailtiefe.
Für dich als Heizungsbauer bedeutet das: Verstehe die Unterschiede, kenne die Vorgaben deines Marktes – und arbeite mit Lösungen, die dir die Sicherheit geben, alle Anforderungen abzudecken.

👉 Mit Vadion pH-Control und den passenden UWS Geräten bist du auf der sicheren Seite – in Deutschland wie in Österreich.